Für viele Jugendliche dreht sich in der Freizeit alles um den Fußball. Entsprechend hoch sind die Anmeldezahlen bei den Vereinen in Herne und Umgebung. Andere Vereine hingegen müssen kreative Wege gehen um den Nachwuchs anzusprechen. So zum Beispiel der Schützenverein St. Hubertus Sodingen-Börnig 1926 e.V. in Herne-Holthausen. Mit Hilfe eines sogenannten „Lichtgewehrs“ sollen ab sofort Kinder und Jugendliche für den Sport begeistert werden. Wer nun jedoch an Star Wars und epische Lasergewehre denkt, der irrt: „Im Vergleich zu einem Luftgewehr zählt das Lichtgewehr nicht als Waffe und kann somit von Kindern und Jugendlichen unter zwölf Jahren genutzt werden“, erklärt der 1. Vorsitzende Jan Weiring. Wie mit einer großen Fernbedienung „schießen“ die Schützen auf einen Empfänger, der wiederum den Treffer und damit die erzielten Ringe (Punkte) sofort digital anzeigt. Bis auf einen leisen „Klick“ passiert am Gewehr nichts. Kein Rückstoß und keine gefährliche Handhabung die den Kindern eventuell schaden könnten – ganz im Gegenteil: „Die Kinder sind ganz begeistert mit dem neuen Gewehr. Besonders diejenigen, die sonst vielleicht Probleme mit einem richtigen Gewehr hätten, können nun am Sport teilnehmen“, so Weiring weiter. Damit sind nicht nur körperlich und geistig beeinträchtigte Kinder gemeint. Ebenso konnte festgestellt werden, dass sich das Schießen mit dem Lichtgewehr auf Kinder mit ADHS positiv auswirkt: „Durch die Anspannung beim Zielen lernen die Kinder sich auf den Punkt zu konzentrieren und können diese Fähigkeiten auch auf schulische Aufgaben übertragen“, so Jugendleiter Uwe Rabsahl. Für ihn ist die Anschaffung des Gewehres auch eine perspektivische Entscheidung gewesen: „Wir spüren, dass das Interesse der Kinder und Jugendlichen auch außerhalb des Vereins da ist und weiter wächst. Entsprechend würden wir uns natürlich freuen, wenn der eine oder andere demnächst dem Verein zustößt“.
Insgesamt 1.200 Euro kostete die Anschaffung des Gewehres. Eine Summe die der Verein nicht aus eigener Tasche stemmen konnte. Doch nachdem die WHS mit 500 Euro einen großen Teil der Summe übernahm, folgten viele Familien und Vereinsmitglieder dem Beispiel und sammelten fleißig, bis die Summe vorhanden war. „Die Spende der WHS hatte eine Signalwirkung, die es uns erst ermöglicht hat, den Kauf zu realisieren. Darüber sind wir sehr dankbar“, freut sich Jan Weiring. Für den WHS-Vorstandsvorsitzenden Klaus Karger war die Investition wichtig: „Wir müssen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, am Vereinsleben teilzunehmen. Hier lernen sie nämlich nicht nur wichtige soziale Aspekte, sondern auch ihre eigenen Fähigkeiten und Talente weiter zu stärken und auszubauen.“
Der Verein freut sich über jeden Interessierten, der sich gerne mit dem Schießsport beschäftigen möchte. Weitere Informationen auch zum Einstieg für Kinder und Jugendliche sowie über die weiteren Angebote lassen sich auf der Internetseite des Vereins finden. Darüber hinaus stehen die Ansprechpartner für Rückfragen gerne zur Verfügung.
Weitere Informationen unter www.st-hubertus-herne.de
Foto 1: v.l. Uwe Rabsahl, Florian (8), Daniela Weiring (Schützenkönigin), Chantal (11), Lana (10), Melanie Mattner (Sportleiterin), Tim (10) und Jan Weiring (Vorsitzender)
Foto 2: Jan Weiring beim Schießen. Auf dem kleinen Monitor sind die Treffer zu erkennen.
Foto 3: Ein Schuss – ein Treffer. Tim schießt während Uwe Rabsahl Tipps gibt.