WHS-Weihnachtsspende 2019

Traditioneller Geldsegen an Herner Institutionen

Traditioneller Geldsegen an Herner Institutionen 26/11/2019

Gute Traditionen muss man pflegen und aufrechterhalten. So lud die Wohnungsgenossenschaft Herne-Süd eG (WHS) auch in diesem Jahr sechs Herner Institutionen zur alljährlichen Übergabe der „WHS-Weihnachtsspende“ in die Geschäftsräume an der Siepenstraße ein. Die Herner Tafel, der CVJM, der Deutsche Kinderschutzbund, das Evangelische Kinderheim sowie der Förderverein der Palliativstation und das Lukas Hospiz erhielten, wie bereits im Vorjahr, jeweils eine Spende in Höhe von 500 Euro. Geld, welches vor allem den Herner Familien und Kindern in der Weihnachtszeit zu Gute kommt.

Für Volker Rhein, Geschäftsführer des Evangelischen Kinderheims Herne, war es ein Termin mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Der scheidende Chef des Kinderheims geht im kommenden Jahr in den wohlverdienten Ruhestand und nahm entsprechend zum letzten Mal an der Spendenvergabe teil. „Es war immer schön hier, zu Gast zu sein. Ein Termin auf den ich mich regelmäßig gefreut habe“, so Rhein. Freuen dürfen sich nun auch die Kinder und Jugendlichen des Kinderheims, denn die 500 Euro werden in die Anschaffung und Pflege neuer Fahrräder investiert. Außerdem nutzte Rhein den kommunikativen Rahmen, um auf den Verein „Hilfe für Kenias Kinder“ e.V. aufmerksam zu machen – eine Partnereinrichtung des Evangelischen Kinderheims, die durch Patenschaften Kinder und Jugendliche in Kenia unterstützt.

Bei der Herner Tafel hingegen wandern die 500 Euro in die neuen Räumlichkeiten an der Bielefelder Straße. „Durch den neuen Standort haben wir deutlich mehr Zulauf erfahren. Deswegen öffnen wir jetzt auch an drei Tagen in der Woche und nicht nur an zwei“, erklärt Heinz Huschenbeth, stellvertretender Vorsitzender. Die Zahl der erscheinenden Bedürftigen liege bei rund 3.000 Personen, Tendenz steigend. „Die gesellschaftliche Entwicklung ist alarmierend, denn die Zahl derjenigen, die auf die Tafel angewiesen sind, explodiert nahezu“, mahnt Huschenbeth. Finanzielle Unterstützung vom Bund gebe es keine, dafür aber steigende Kosten in der neuen Immobilie. „Ohne Spenden wäre unsere Arbeit gar nicht möglich. Da zählt jeder Euro“,  so der stellvertretende Vorsitzende.

Der Deutsche Kinderschutzbund unterstützt jedes Jahr  mit seiner Weihnachtsaktion Herner Familien bei der Beschaffung von Weihnachtsgeschenken für ihre Kinder. Doch auch hier ist die gesellschaftliche Entwicklung besorgniserregend: „Insgesamt 125 Familien mit geringem Einkommen haben sich in diesem Jahr bei uns gemeldet“, erklärt Schatzmeisterin Rosemarie Nowak. Die Zahl der Kinder je Familie lege „zwischen einem und zehn“. Entsprechend stark ist man auf Sach- und Geldspenden angewiesen, um allen Familien helfen zu können. Umso mehr freut sich Nowak darüber, auf die traditionelle WHS-Spende zählen zu können: „Danke, dass sie immer an uns denken“.

Für den Christlicher Verein Junger Menschen Herne (CVJM) dreht sich alles um Heiligabend. Bei der Weihnachtsfeier für Bedürftige musste jedoch in diesem Jahr ein Standortwechsel her. Das sonst genutzte Ludwig-Steil-Haus steht nämlich durch den Abriss nicht mehr zur Verfügung. Nun findet die Feier im Veranstaltungszentrum Gysenberg statt. „Für uns und für unsere rund 200 Gäste natürlich eine Umgewöhnung, da das Ludwig-Steil-Haus durch Bus und Bahn eine sehr gute Anbindung hatte. Besonders die zahlreichen Gäste außerhalb Hernes müssen sich jetzt umstellen“, erklärt Holger Spies aus der Geschäftsführung. Dennoch ist Spies mehr als glücklich, dass es mit den neuen Räumlichkeiten geklappt hat: „Es gibt zwar einige Veranstaltungen wie unsere, aber keine die direkt am Heiligen Abend stattfindet. Dies ist für unsere Gäste eben das besondere, genau an diesem Abend nicht allein zu sein“. Neben einem Abendessen und einem besinnlichen Programm wird der Höhepunkt des Abends das Verteilen der 200 Geschenktüten sein. Diese sind mit kleinen Köstlichkeiten sowie Hygieneartikeln gefüllt. „Entsprechend gut können wir die Spende nutzen, um unseren Gästen ein tolles Weihnachtsfest zu bescheren“, so Spies.

Auch in das Lukas Hospiz kehrt langsam Weihnachten ein. Das Jahr 2019 stand für die Verantwortlichen des Hospiz jedoch unter keinem guten Stern: „Wir freuen uns sehr über diese Spende, denn wir mussten viel Geld in die Sanierung der Flachdächer investieren. Auch die Instandhaltungskosten waren nicht zu unterschätzen“, so Leiterin Anneli Wallbaum. Die Anmeldezahlen für das Haus steigen ebenfalls stetig an. Während es im vergangenen Jahr noch rund 750 Anmeldungen gab, wird in diesem Jahr mit 1.000 gerechnet. „Für uns als Hospiz ist dies natürlich ein enormer Ausdruck von Vertrauen und Wertschätzung“, erklärt Wallbaum. Besonders auffällig sei, dass auch mehr jüngere Menschen zu den Gästen gehören würden. „Oftmals hat das Leben dann doch einen anderen Plan als man selbst“, so die Leiterin und ergänzt: „Das Leben ist hier und jetzt“.

Werner Karnik, Schatzmeister des Förderverein Palliativstation im EvK Herne und Ambulanter Hospizdienst im Evangelischen Krankenhaus Herne (EvK), nahm die Spende auch dankbar entgegen. „Das Geld wird in die Schaffung einer weiteren Pflegekraftstelle für die Palliativstation gehen“, so der ehemalige Verwaltungsdirektor des EvK. Zurzeit seien acht Pflegekräfte für acht Patienten vorgesehen. „Bei 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag kann man sich schnell ausmalen, wie es aussieht wenn jemand mal krank wird und ein anderer vielleicht gerade im Urlaub ist“, beschreibt Karniak die angespannte Personalsituation und ergänzt: „Für viele Pflegekräfte besteht der Alltag aus Doppelschichten“. Das liege vor allem daran, dass der Nachwuchs im Pflegebereich fehlt. Mit der zusätzlichen Stelle möchte der Förderverein das gespendete Geld genau dort investieren, wo es benötigt wird – nämlich direkt beim Patienten.

Für Simone Hitzler aus dem WHS-Vorstand ist die Weihnachtsspende stets auch ein persönliches Anliegen: „Es ist mir ein Bedürfnis diesen karitativen Institutionen eine Hilfestellung zu bieten“, so Hitzler und fügt hinzu: „Ich finde es toll, dass es in unserer Stadt so viele Einrichtungen gibt, die sich für Familien und Bedürftige einsetzen. Zugleich muss ich aber mit Bedauern feststellen, dass die gesellschaftliche Entwicklung in den meisten Fällen eine negative ist“, so Hitzler. Entsprechend wichtig sei es, dass lokale Unternehmen, wie die WHS, mit gutem Beispiel voran gehen: „Als Genossenschaft haben wir bereits einen sehr sozialen Ansatz, den wir mit solchen Aktionen nochmals unterstreichen möchten“.

 

Foto: v.l. Holger Spies (CVJM), Heinz Huschenbeth (Herner Tafel), Simone Hitzler (Vorstand WHS), Marco Volkar (Vorstandsasistent WHS), Rosemarie Nowak (Deutscher Kinderschutzbund), Anneli Wallbaum (Lukas Hospiz), Volker Rhein (Ev. Kinderheim) und Werner Karnik (Palliativstation)